COLLARDIN OBERFLÄCHENCHEMIE KÖLN *
Gerhard Collardin (30.06.1886 - 25.9.1969) wird als Sohn des Kesselschmieds Gerhard Josef Collardin, Köln, Marienplatz 22 geboren.
Der kölner Geschäftsmann Gerhard Collardin ist 26 Jahre alt, als er in Barcelona die Firma FAGESCO gründet (Fabricacion General Española de Colores, Gerardo Collardin SA). Dort stellt er vorwiegend Farben und Lacke her. Zur Herstellung der Farben benötigt er größere Mengen Grünerde.
Gerhard Collardin macht sich von den Grünerde-Lieferanten unabhängig indem er in Schönbach bei Herborn die kleine eigenständige Firma Farbwerk Ardinit GmbH erwirbt. Aus den Gruben Anita und Ardinit in der Umgebung läst er Grünerde fördern. In seiner Farbmühle wird die Grünerde getrocknet, gebrochen, gemahlen und in Säcken verpackt an Firmen im In- und Ausland geliefert z.B. an seine Firma FAGESCO.
Gerhard Collardin beginnt mit der chemischen Oberflächenbehandlung von Metallen und erwirbt Herstellungs- und Vertriebsrechte für ACP- Produkte (American Chemical Paint Co., später Amchem)
Gerhard Collardin gibt aufgrund der politischen Lage und Unruhen seine Interessen in Spanien auf.
Gerhard Collardin (Lizensinhaber für Rodine) und die Firma Metallindustrie GmbH, Berlin (Lizensinhaber für Kemick, Deoxidine und Waschmaschinen) gründen in Berlin die Firma CHEMA Chemische Produkte und Maschinen GmbH. Firmensitz ist Berlin. Die Grünerdeproduktion bleibt in Schönbach. In gemieteten Räumen in Köln, Maarweg werden die ACP-Produkte hergestellt.
Gerhard Collardin übernimmt alle Geschäftsanteile und wird alleiniger Gesellschafter der Firma Gerhard Collardin vormals CHEMA Chemische Produkte und Maschinen GmbH.
Eintragung der Sitzverlegung nach Köln ins Handelsregister.
Das Werk auf dem Maarhof wird durch Bomben zerstört.
Das Grundstück Widdersdorfer Straße 215 wird gekauft.
Durch Fliegerangriffe wird der größte Teil der Betriebseinrichtungen, Rohstoffe und Fertigwaren in der Widdersdorfer Straße zerstört.
Nach Kriegsende werden anfangs Haushaltswaschmittel, Blechdachpfannen, Handwaschpaste und Mucke-Fuck hergestellt. Collardin ist das erste Werk das nach dem Krieg VW beliefert.
Das Werk hat 29 Angestellte und 18 Arbeiter.
Die Einzelfirma Gerhard Collardin wird zur GmbH. Der Sitz wird von Köln nach Schönbach verlegt. Die meisten Flüssigprodukte können wieder in Köln gefertigt werden. Der Verkauf und der Einkauf, der in Köln benötigten Rohstoffe erfolgt von Köln aus.
Der gesamte Ein- und Verkauf wird nach Köln verlagert. In Köln entsteht das Hauptlabor.
Es sind ca. 110 Personen bei Collardin beschäftigt
Gerhard Collardin setzt sich zur Ruhe und verkauft die gesamten Geschäftsanteile der Gerhard Collardin GmbH an die Persil GmbH (Henkel).
Der Firmensitz wird zurück nach Köln verlegt.
Die Flüssigproduktion kommt nach Schönbach und mit der Fertigung von P3-Produkten wird begonnen.
50 Jahre Collardin, Firmenjubiläum am 29. September 1975
Inkrafttreten der Pensionsordnung der Gerhard Collardin GmbH Köln "FÜR DICH und die Deinen"
Einführung der gleitenden Arbeitszeit
Im Werk Schönbach wird nun im Schichtbetrieb produziert.
Die Henkel Metallchemie übernimmt ab sofort alle Verpflichtungen und Garantien der Firma Collardin, Köln. [1]
Bertriebsbereiche der Gerhard Collardin GmbH gehen auf die Firma Henkel Tecnimetal GmbH über. [2]
"Durch Eintragung in das Handelsregister Köln vom 14. September 1993 ist unsere Firma von Henkel Tecnimetal GmbH in Henkel Metallchemie GmbH umbenannt worden". [3]
Der Standort in Köln wird langsam aufgelöst. Die meisten Kollegen arbeiten in Düsseldorf in verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände der Firma Henkel weiter. Am 31.12. wird der Standort geschlossen.
Quellen:
[1] Schreiben der Henkel Metallchemie, 4000 Düsseldorf 1, Im Dezember 1989
[2] Anschreiben der Fa. Collardin vom 17.11.1989
[3] Schreiben der Personalabteilung vom 28.10.1993